Kurioses in Sachen Standesamt

9.8.2019

Ich sage immer wieder: „Jede Hochzeit ist gleich. Jede ist anders.“

So halten es auch die Standesämter.

Die Heirat ist ein bürokratischer Akt und dauert trotz der feierlichen Zeremonie nur ca. 15 Minuten. Warten m Trauzimmer auf die Standesbeamtin/den Standesbeamten, Begrüßung, evtl. Ausweiskontrolle (wenn nicht eine separate Anmeldung erfolgte), Formales zur Namensführung, Ansprache, die Frage, Kuss, Ringtausch, Kuss, Verlesung der Urkunde und Unterschrift, Schlusswort, Tschüß – ähm Verabschiedung und Gratulationen.

Während eigentlich überall derjenige, der seinen Namen ändert nach der Unterschrift mit dem neuen Namen noch „geb. …“ für „geborene(r) …“ schreiben muss, wird dies in Essen einfach weggelassen.

In Köln müssen die Brautpaare hingegen zweimal unterschreiben. Einmal wie überall auch unter der Heiratsurkunde, aber auch einmal auf dem originalen Einleger für das Stammbuch. Dies wird sonst nur vom Standesbeamten unterschrieben.

Dabei sind Verwaltungsakte doch überall gleich. Nun ja, verheiratet ist man in jedem Fall.

Doppelhochzeit

24.8.2018

Heute hatte ich eine besondere Erfahrung im Rathaus in Hürth bei Köln machen dürfen.

Eine Doppelhochzeit im Standesamt. Also zwei Hochzeitspaare in einem Trauzimmer, die sich das Ja-Wart geben möchten.

Es saßen also dort, wo normalerweise ein Brautpaar mit Ihren Trauzeugen sitzt, zwei Brautpaare. Ihre Trauzeugen saßen hinter ihnen. Auf dem Tisch lagen somit zwei Brautsträuße und vor dem Tisch „stolperte“ eine etwas überforderte und nervöse Standesbeamtin durch die Trauung.

Die Ärmste hat zwar jahrelange Erfahrung mit Brautpaaren. Aber eine Doppelhochzeit ist dann doch eine außergewöhnliche Ausnahme, die selbst gestandene Standesbeamtinnen aus dem Konzept wirft und „ganz wuschig“ macht. 

Prompt stapfte verwechselte sie auch die beiden Brautpaare. Wobei die Bräute ja auch noch Schwestern waren. Die Vier, die Standesbeamtin und die Gäste nahmen das aber mit Humor. Wie auch sonst, denn das rheinische Grundgesetz gilt ja immer: Et kütt wie et kütt und et hätt noch ewer jott jejange.

Genau so verließen beide Paare glücklich frisch verheiratet das Trauzimmer in ihre – hoffentlich – glückliche Zukunft.